12. Breitunger Pleßlauf

Vergangenen Sonntag stand die bisher längste Strecke auf meinen Trainingsplan - 30 Kilometer. Um die Distanz einfacher zu machen, sind mein Vati und ich deshalb nach nach Breitungen zum Pleßlauf gefahren. Organisierte Veranstaltungen haben den Vorteil, dass man sich nicht um Verpflegung oder den Weg kümmern muss. Außerdem sieht man mal etwas anderes und läuft gemeinsam mit anderen Verrückten (um die Wette). Der Nachteil jedoch, Breitungen liegt nicht gerade um die Ecke und es gibt einen Anfahrtsweg von 1 1/2 Stunden. So ging es zum Sonntag früh kurz vor 7 Uhr auf den Weg ins schöne Thüringen. Sonntagfrüh sind die Straßen sehr überschaubar und so waren wir überpünktlich am Austragsort. Nachdem wir unsere Startnummer und Zeitmesschip abholten, hatten wir genügend Zeit zum Aufwärmen. Und dann viel 9 Uhr auch schon der Startschuss und die Meute jagte los. Bei solchen Wettbewerben ist eigentlich am schwierigsten sich nicht von den anderen Teilnehmern verrückten machen zu lassen, sondern nach seinem eigenen Tempo zu laufen. Einen bisschen getrieben und angestachelt von den Anderen ist man natürlich schon. Aber das ist auch gut so. Nach ein paar hundert Metern auf geradener Ebene ging es dann stetig bergauf. Und das blieb auch die nächsten Kilometer so. Stück für Stück ging es die Serpentinen durch den Wald den Berg hinauf. Anschließend führte der Weg wieder hinunter nur um dann wieder hinaufzuführen. Bei Kilometer 18/19 waren wir dann schließlich ganz oben und ich dachte jetzt habe ich es geschafft und es kommt der entspannende Teil bergab zum Ziel. Der Streckenposten kurz vor der Bergkuppe meinte auch noch aufmunternd zu mir: "Super du hast es bald geschafft!". Mit frischer Motivation machte ich mich dann an den Abstieg. Doch zu früh gefreut. Bevor es wieder ganz hintergehen sollte, durfte ich die Runde bis zu Kuppe noch einmal laufen. Ich dachte, die wollen mich veräppeln und mein Vati, der vor mir lief, ist falsch abgebogen. Doch es war genau richtig und wir durften uns den ganzen Weg erneut hinaufquälen. Aber da ich nun wusste was auf mich zu kommt, war es irgendwie einfacher. Und dann ging es wirklich nur noch bergab. 8 Kilometer waren so auch noch zu schaffen und ich durfte die Ziellinie überqueren. Das ist ein tolles Gefühl. Alles Qualen sind in diesem Moment vergessen und man ist einfach nur überglücklich was man geleistet hat. Nur deswegen nimmt man, denke ich, auch immer wieder an solchen Läufen teil. Die Anstrengungen auf den zurückgelegten 700 Höhenmetern raten in den Hintergrund und man denkt nur an die positiven Glückgefühle. Bei diesem Lauf wurde beste Technik eingesetzt und so wurde im Ziel sofort mein Zeitmesschip gemessen und ich bekam einen Ausdruck mit meiner Laufbilanz. Völlig überrascht konnte ich darauf auch ablesen, dass ich 3. bei den Frauen war und 1. bei den Frauen meiner Altersklasse. Nachdem wir ein ganzes Stück warten mussten, fand auch die Siegerehrung des 30km Laufes statt. Und tatsächlich ich war dritte Frau in der Gesamtwertung und erste in meiner Altersklasse. Neben einen tollen Pokal gab es eine Urkunde und einen Gutschein. Ich war mega glücklich und zufrieden über den Erfolg. Jetzt kann der Marathon kommen. Aber bis dahin sind es noch 4 Wochen und zuvor geht es auch noch zu einem weiterern 30 Kilometer Waldlauf. Der Sieger bei den Herren war übrigens Profi-Langstreckenläufer. Er wurde vergangenes Jahr deutscher Meister im Halbmarathon und dieses Jahr gewann er den Titel im Crosslauf. Es ist unglaublich, wie schnell er durchgehend laufen kann. Er läuft bergauf schneller als ich bergab. 



Keep smiling,
Clara
Der Wecker klingelt. Ich quäle mich aus dem Bett und schlüpfe in meine Laufsachen. Ein Blick aus dem Fenster zeigt Nebel. Aber die Sonne kämpft sich schon durch. Es scheint ein toller Sommertag zu werden. Schnell noch einen Schluck Wasser trinken und ab in die Laufschuhe bevor ich es mir anders überlege und lieber wieder ins Bett verschwinde. Die Tür hinter mir fällt ins Schloss und ich atme die frische Morgenluft ein. Nicht zu kalt und nicht zu warm. Genau richtig für einen Morgenlauf. Vielleicht etwas schwül nach dem Regen in der letzten Nacht. Verschlafen laufe ich zur Erwärmung und zum Munterwerden unseren Berg hinauf. Oben angekommen hat meine Laufuhr auch ihr GPS-Signal gefunden und es kann losgehen. Noch etwas steif setze ich tapfer einen Fuß vor den anderen. Die Läufe von gestern (12km) und vorgestern (13km) stecken mir noch etwas in den Knochen, aber keine Ausreden. Zur eigenen Motivation denke ich an das leckere Frühstück mit frischen Brötchen, das auf mich wartet, wenn ich wieder nach Hause komme. Und wo es hinaufgeht, geht es auch wieder hinab und so auch jetzt. Durch Niederhohndorf zur Mulde geht es angenehm bergab. Ich kann es laufenlassen und komme ordentlich auf Tempo. In der morgendlichen Ruhe dringen die Klingeln der Bahnschranken an mein Ohr. So ein Mist - an der Schranke warten hat mir gerade noch gefällt. Kurzerhand ändere ich meine Streckenplan im Kopf. Aber erstmal weiter bis zur Schranke. Und siehe da, ich komme der Schranke näher und sehe den Zug vorbeirauschen. Perfekt, so kann ich wie ursprünglich geplant meine Strecke fortsetzten. Mein Weg führt weiter am Mulderadweg entlang Richtung Stadt. Die Sonne strahlt mir ins Gesicht. Doch nach der Bergab-Tour läuft es sich auf gerader Ebene etwas mühseliger. Ich rufe mir meinen Ansporn - leckeres Frühstück mit frischen Brötchen - wieder ins Gedächtnis und schon werde ich wieder schneller. Mit dieser Motivation sind die nächsten 2 km bis zum Bäcker schnell zurückgelegt. Und ich stehe vor einem großen Sortiment verschiedenster Leckereien. Nach der Qual nun die Wahl. Eine freundliche Verkäuferin steckt mein Brötchen und Hörnchen in meinem Beutel und es kann weitergehen. Wie ein Hund sein Stöcken, trage ich nun mein Brötchenbeutel den letzten Kilometer nach Hause. Noch schnell eine erfrischende Dusche und dann kann ich ein herrliches Frühstück auf unserer Terrasse im Sonnenschein genießen. Solltet ihr auch mal ausprobieren! Es ist ein tolles Gefühl!
 
 
 
Keep smiling,
eure Clara

Die Arbeit der Leipziger Gesundheitsclowns von Clowns&Clowns e.V.

Ich bin zurück aus meinen Urlaub und kann mit neuer Energie in die letzten Trainingswochen starten. Noch stets halte ich eisern an meinem Trainingsplan fest und ziehe möglichst nach Plan meine Einheiten durch. Mittlerweile ist die 11. Woche bereits angebrochen und ich merke, dass meine Beine langsam schwer werden, aber auch wie ich immer fitter werde und wie sich mein Körper an die langen Strecken gewöhnt. 5 Wochen sind es noch bis zum großen Ziel. Die Zeit möchte ich aber nicht nur zum Laufen  nutzen, sondern auch um auf den gemeinnützigen Verein Clowns & Clowns e.V. in Leipig und ihre Arbeit aufmerksam zu machen. Ich finde das Projekt klasse und möchte euch gerne davon berichten:
 
Der Schwerpunkt der Leipziger Gesundheitsclowns  liegt in diesem Jahr bei den Besuchen von Clowns in Pflegeheimen. Die Besuche sind eine wertvolle Ergänzung zu den medizinisch-therapeutischen Möglichkeiten, vor allem im Umgang mit Menschen mit Demenz.
Um alten Menschen in Heimen und Pflegeeinrichtungen ein paar schöne Stunden zu machen und sie aus ihrer Lethargie zu holen, werden die Clowns speziell geschult und bilden sich regelmäßig auf künstlerischem, psychologischem sowie medizinischem Gebiet weiter.

Die Clowns werden in zahlreichen Senioren- und Pflegeeinrichtungen in und um Leipzig eingeladen. Dabei improvisieren sie und treten stets zu zweit auf - damit sind reichere Spielmöglichkeiten gegeben. Die Clowns besuchen die Bewohner einerseits in den Aufenthaltsräumen der Pflegeheime, aber auch einzeln in ihren Zimmern. Dort können sie behutsam und einfühlsam auf die individuellen Bedürfnisse der Bewohner eingehen, Gegenstände aus der Lebenswelt, dem Erinnerungsschatz oder der Zimmereinrichtung zum Spielthema machen. In der Arbeit der Clowns ist die Biographie der einzelnen Heimbewohner besonders wichtig, zudem wird großer Wert auf die Zusammenarbeit mit dem Pfegepersonal gelegt.  


Die Clowns finden auf einer besonderen Ebene Zugang zu den alten Menschen. Der Zugang lässt sich auf positive Zusammenhänge zwischen der Eigenart der Clowns und der Bedürfnislage der Kranken zurückführen. Menschen mit Demenz können sich oft nur noch schwer artikulieren. Den Clowns gelingt es, auch ohne Worte gut zu kommunizieren. Auch sehnen sich Menschen mit Demenz oft besonders nach körperlicher Zuwendung. Die Clowns haben (fast) keine Berührungsängste. Zudem sind Menschen mit Demenz oft erschrocken über ihre Orientierungslosigkeit und neigen dazu, sich in sich zurückzuziehen. Demgegenüber wissen die Clowns selten Bescheid, sind aber trotzdem immer fröhlich und nicht kontaktscheu. Sie bieten den verwirrten alten Menschen also ein gutes und aufmunterndes Gegenbeispiel.
 
Das Meiste wird über ehrenamtliches Engagement geleistet und ohne Spenden könnten die Clowns ihre Arbeit nicht realisieren. Daher trägt jeder Euro dazu bei, dass die Leipziger Gesundheitsclowns auch in Zukunft Senioren eine Freude machen können!
 

Vielleicht kannst Du mir auch helfen und deiner Familie, deinen Freunden und Bekannten von der Aktion erzählen?!

 
Keep smiling!
Eure Clara